1000 | existiert in Sulgen sicher schon ein Kirchlein, denn der Ortsname wird 806 erwähnt, 1216 ein Priester. Und es entsteht eine Art Ur-Pfarrei, die auch Berg, Bürglen, Neukirch und Erlen umfasst. |
1500 | wird in Heldswil kurz vor der Reformation die Katharinen-Kapelle geweiht. Dort und in Götighofen, Eppishausen bleibt man katholisch, während sich Sulgen und die Filialgemeinden ganz dem neuen Glauben anschliessen – auch Neukirch, das 1555 Bischofszell zugeteilt wird. |
1600 | wohnt wieder ein Priester im Pfarrhaus Sulgen – als Folge der Niederlage der Reformierten in Kappel, und obwohl das Dorf nur neun Katholiken zählt. Die Reformierten haben Schwierigkeiten, einen guten Pfarrer zu bekommen, bei dem dürftigen Lohn und der vielen Arbeit (jährlich fast hundert Taufen). |
1700 | hat Sulgen schlimme Zeiten erlebt: Immer wieder die Pest, dazu Hungersnöte – die Einwohnerzahl sank von 2'200 auf 1'200. Pfarrer Angehrn stirbt nach einer Epidemie, vielleicht überarbeitet: In einem Jahr waren in Sulgen 814, in Berg nochmals 150 Opfer zu bestatten. |
1800 | blicken Reformierte und Katholiken auf viele Streitigkeiten zurück: wer darf zu welchen Zeiten die paritätische Kirche benützen, wo sollen die Katholiken bestattet werden, wer zahlt wie viel an die Kirchenrenovation? – Die Reformierten in Erlen erhalten eine Kirche (1764). Bürglen wird 1809 eine selbständige Kirchgemeinde und Berg 1851. |
2000 | ist vieles anders geworden: 1941 wird eine zweite Pfarrstelle geschaffen. Der Pfarrer wohnt in Kradolf, wo 1974 ein Kirchenzentrum entsteht. 1965 erhält auch Erlen einen Pfarrer und wird 1991 eine eigene Kirchgemeinde. In Sulgen ist das paritätische Verhältnis aufgehoben worden. Seit 1961 kommen die Katholiken in einem eigenen Gotteshaus zusammen. Heute feiern aber beide Konfessionen oft ökumenische Gottesdienste in der gleichen Kirche. |